Häftlingsdatenbank

Transportwege vom Erweiterten Gestapo-Lager

Neue Bremm zu Konzentrationslagern

und ihren Außenlagern (1943-1944)

Die Saarbrücker Geheime Staatspolizei vernichtete beim Näherrücken

der Alliierten die gesamten Aktenbestände der Neuen Bremm. Bekannt

ist, dass insgesamt bis zu 20.000 Menschen in dem Lager inhaftiert

gewesen sein müssen. Es diente als Durchgangslager für Deportierte,

von dem aus die Häftlinge meist in Konzentrationslager gebracht

wurden, aber auch als Arbeitserziehungslager der heimischen

Bevölkerung. Durch aufwendige Recherchen – Gespräche mit

Zeitzeugen, Literaturanalysen, Austausch mit anderen Forschern

und den Gedenkstätten anderer NS-Lager u.a. – wird versucht, die

einzelnen Schicksale zu rekonstruieren.

Die Landeszentrale für politische Bildung Saarland führt seit 2002

eine seinerzeit von Herrn Stefan Barton und Frau Dr. Bärbel Woll

eingerichtete und ständig aktualisierte Datenbank, in der die Häftlinge

des Gestapo-Lagers Neue Bremm verzeichnet werden. Sie umfasst

inzwischen über 3.000 Einträge.

In der Datenbank werden persönliche Informationen über die Häftlinge

der Neuen Bremm gesammelt, so zum Beispiel Name, Geburtsdatum,

Geburtsort, Beruf oder Religionszugehörigkeit. Daneben wird aber auch

versucht,

den Leidensweg der einzelnen Männer und Frauen

nachzuzeichnen, indem auch die Stationen vor und nach der Haft im

Saarbrücker

Lager aufgenommen werden. Die Datenbank gibt Aufschlüsse darüber,

dass Männer und Frauen aus vielen Teilen Europas im Lager Neue

Bremm inhaftiert waren: Belgien, Bulgarien, Deutschland, England,

Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Sowjetunion,

Spanien, Tschechoslowakei.

Sie zeigt ebenso, in welche Konzentrationslager die Häftlinge aus der

Neuen Bremm weiter deportiert wurden: Buchenwald, Dachau,

Mauthausen, Natzweiler-Struthof, Ravensbrück, Sachsenhausen u. a.

Die Landeszentrale für politische Bildung Saarland ermöglicht die

Recherche in dieser Datenbank für persönliche und wissenschaftliche

Zwecke.

Sollten Sie selbst Zeitzeug*in und ehemalige*r Inhaftierte*r des Saarbrücker

Gestapo-Lagers Neue Bremm sein oder Personen kennen, die in dem

Lager inhaftiert waren, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Die

zuständige Mitarbeiterin ist Frau Dr. Sabine Graf, Tel.: 06897 / 7908 193,

sgraf@lpm.uni-sb.de

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