Chronologie

Stahlplatte »will nicht narben«,
Gertrud Riethmüller

1945 Die Baracken verschwinden. Unklar ist, ob sich die Bevölkerung hierbei mit Baumaterial und Brennstoffen versorgte oder ob eine behördliche Anordnung für den Abriss vorlag.
1946 15. März – 7. April: Die Ausstellung »Hitlers Verbrechen« im Saarland Museum zeigt auch Bilder vom Lager Neue Bremm.
1947 11. November: Einweihung der Gedenkstätte durch den französischen Militärgouverneur Gilbert Grandval in Anwesenheit von ehemaligen Häftlingen sowie den Vertretern der französischen Militärregierung und des Saarländischen Landtages.
1957 1. Januar: Nach dem Referendum von 1955 wird das Saarland als elftes Bundesland an die Bundesrepublik Deutschland angegliedert. Die Gedenkstätte spielt in der Öffentlichkeit eine zunehmend geringere Rolle.
1960er
Jahre
In dieser Zeit setzt sich vor allem die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN) für die Bewahrung des verbliebenen Lagergeländes ein und mahnt ständig bei den zuständigen Behörden die Pflege der Gedenkstätte an.
Die Autobahn A 6 wird gebaut. Teile der Gedenkstätte müssen dem Zubringer und der veränderten Straßenverkehrsführung weichen.
Erschließung der Umgebung als Gewerbegebiet, wiederum Beschneidung und Verkleinerung des Gedenkstättengeländes. Auf dem Gelände des ehemaligen Frauenlagers wird ein Hotel errichtet
1975 1. März: Eröffnung des Novotels, errichtet auf dem Gelände des ehemaligen Frauenlagers.
1978 November: Aktionswoche des Landesjugendrings Saar und der VVN auf dem Gelände des ehemaligen Männerlagers für eine würdige Gestaltung der Gedenkstätte. Öffentliche Proteste gegenüber den heruntergekommenen Zustand der Gedenkstätte.
1984 März: erste Dokumentation über die Geschichte des Lagers Neue Bremm durch das Buch »Neue Bremm. Ein KZ in Saarbrücken« von Raja Bernard und Dietmar Renger.
1985 8. Mai: erstmals wird eine deutschsprachige Erinnerungstafel auf der Gedenkstätte aufgestellt.
Einweihung einer Stele mit der Aussage eines Häftlings als Teil eines historischen Lehrpfades zum nahe gelegenen jüdischen Friedhof und den Spicherer Höhen.
1991 Errichtung von drei doppelseitig beschrifteten Tafeln mit Informationen über die Entstehung des Lagers und über das Schicksal seiner Opfer einschließlich einer Liste der Ermordeten.
1994 Juni: Einrichtung des Arbeitskreises »Neugestaltung KZ-Gedenkstätte Neue Bremm« durch die Landeshauptstadt Saarbrücken. Die Planungen scheitern an der Finanzierung.
1997 11. November: Würdigung des 50. Jahrestages der Gedenkstätte durch die saarländische Öffentlichkeit in Anwesenheit ehemaliger Häftlinge.
1998 Herbst: Gründung der »Initiative Neue Bremm« als Zusammenschluss von Saarbrücker Bürgerinnen und Bürgern mit der Zielsetzung einer Neugestaltung der Gedenkstätte.
1999 Projekte der Hochschule für Bildende Künste Saar:
Gertrud Riethmüller: Performance. Installation der Stahlplatte »will nicht narben« in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte.
Sandra Anstätt und Rolf Giegold: »Telematische Skulptur / Wetterfernsehen«. Übertragung von Live-Bildern von der Gedenkstätte zu verschiedenen Standorten in Saarbrücken.
2000/2001 Beschluss der Landeshauptstadt Saarbrücken, die Fundamente der Baracken ausgraben zu lassen.

13. Januar: Auslobung eines Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung der Gedenkstätte Neue Bremm durch die Initiative Neue Bremm.

8. Mai: aus 136 Beiträgen aus dem In- und Ausland kürt die Jury das Konzept »Hotel der Erinnerung« der Berliner Architekten Nils Ballhausen und Roland Poppensieker zum Siegerentwurf.

2002/2003 Planung der Neugestaltung durch die Initiative Neue Bremm, finanziert durch Bund, Land und Landeshauptstadt Saarbrücken sowie Sach- und Geldspenden.
2004 13. Januar: Erster Spatenstich zur Neugestaltung der Gedenkstätte Neue Bremm.
8. Mai: Eröffnung der neu gestalteten »Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm« in Anwesenheit des Ministerpräsidenten und zahlreicher Überlebender des Lagers.
2007 5. Mai: »Lange Nacht der Gedenkstätte« mit Führungen, Gesprächsrunden und der Aufführung des Theaterstückes »Spiel an der Grenze« von Gabriele Bernstein.
Einweihung zusätzlicher Informationstafeln zur Kennzeichnung der ehemaligen Barackenstandorte.
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