Am 05. Mai 2007, dem zweiten Jahrestag der Eröffnung der
neugestalteten Gedenkstätte, führte die Initiative Neue Bremm in
Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung eine
»Lange Nachte des Gedenkens« durch. Einer der Programmhöhepunkte
war die szenische Lesung des Theaterstückes »Spiel an der Grenze« von
Gabriele Bernstein.
Das Stück schöpft seine Kraft aus dem Kontrast der einzelnen
Sequenzen. Authentisches wie die distanzbildenden Erläuterungen von
Begriffen wie »Gehirn«, »Gehorsam« oder »Gewissen«, Erzählungen
der Häftlinge oder der hilferufende Brief eines Häftlings,
Stellungnahmen bzw. Zeugenaussagen des Wachpersonals oder
das Todesurteil für die hauptverantwortlichen Täter des Lagers mischen
sich mit fiktiven, aber an den realen Geschehnissen orientierten
Spielszenen aus dem Alltag des Wachpersonals. Einer Collage gleich
folgen diese kurze Szenen aufeinander, die in ihrer Gesamtheit ein Bild
vom »Leben«, dem Miteinander (oder Gegeneinander) der Menschen,
Opfer und Täter, im Lager zu vermitteln vermögen.
Plakat »Lange Nacht der Gedenkstätten, 5. Mai 2007